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„Ungehört – Die Geschichte der Frauen. Flucht, Vertreibung, Integration“

24. Oktober um 19:00 - 22:00

Teilnehmerin: Professor Dr. Marita Krauss (Pöcking)

In Kooperation mit: Volk Verlag München

Ob bei der Flucht vor Kriegsende oder während der erzwungenen Vertreibung – das Verlassen der Heimat war keine geplante Ausreise. Es waren vor allem Frauen, die sich auf den Weg machen mussten. Mütter und Großmütter, Schwestern und Tanten – zusammen mit Kindern und Alten begaben sie sich auf die Reise ins Ungewisse. Sie mussten – häufig in großer Eile – alle wichtigen Habseligkeiten zusammenpacken, die Fluchtroute planen und all ihre Kräfte darauf verwenden, Nahrung für die Familie zu organisieren und sich selbst und dieTöchter vor sexuellen Übergriffen zu schützen.

Am Ende des beschwerlichen Wegs stand das Leben in rundum beengten Verhältnissen. Der Alltag musste neu organisiert, Konflikte bei der Einquartierung gelöst, Verwandte ausfindig gemacht und Lebensmittel beschafft werden. Viele Männer waren gefallen oder noch nicht aus dem Krieg zurückgekehrt und die Hauptverantwortung lastete weiterhin auf den Schultern der Frauen. Zum schmerzlichen Heimatverlust und dem Ringen um ein neues Zuhause kamen u.a. die Benachteiligungen auf dem Arbeits- wie auf dem umkämpften Heiratsmarkt. Die Publikation beleuchtet die Zeit des ausgehenden Weltkriegs, über die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre bis in die 1950er und 1960er Jahre.

Dr. Lilia Antipow ist Historikerin, Slavistin, Übersetzerin, Ausstellungs- und Filmkuratorin. Seit 2018 leitet sie die Öffentlichkeits-, Medien- und Pressearbeit sowie der Bibliothek im Haus des Deutschen Ostens (HDO) München.

Patricia Erkenberg M.A. ist Mitarbeiterin im Sachgebiet Kultur- und Bildungsarbeit im Haus des Deutschen Ostens (HDO) München.

Professor Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens (HDO) München und Professor für Bayerische und Fränkische Landesgeschichte an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Professor Dr. Marita Krauss (geb. 1956) war 2008–2023 Professorin an der Universität Augsburg und 2012–2023 Vorstandsvorsitzende des Bukowina-Instituts an der gleichen Universität. Marita Krauss ist Verfasserin von zahlreichen Studien, u.a. Nachkriegskultur in München. Münchner städtische Kulturpolitik 1945-1954 (1985); Heimkehr in ein fremdes Land. Geschichte der Remigration nach 1945, München (Verlag C.H. Beck) 2001 (196 S., 18 Abb.). Sie ist außerdem Mitherausgeberin von: Integrationen. Vertriebene in den deutschen Ländern nach 1945 (2008); Erinnerungskultur und Lebensläufe. Vertriebene zwischen Bayern und Böhmen im 20. Jahrhundert-grenzüberschreitenden Perspektiven (2013).

Details

Datum:
24. Oktober
Zeit:
19:00 - 22:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Haus des Deutschen Ostens
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