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Die Sprache zwischen Übersetzung und Überwindung

21. November um 19:00 - 22:00

Teilnehmer: Hellmut Seiler (Backnang), Georg Aescht (Bonn)

Moderation: Dr. Enikő Dácz (München)

In Kooperation mit: Verband der Siebenbürger Sachsen in Deutschland e.V.

Gefördert von: Kulturwerk der Siebenbürger Sachsen e.V. und Bayerisches Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales

Die deutsche Minderheit in Rumänien ist seit jeher ein Bindeglied zwischen Ost und West. Sie hat über viele Jahrhunderte nicht nur Wissen und kulturelle Praktiken aus dem deutschsprachigen Raum in die Region gebracht, sondern auch eine Vermittlerrolle in die umgekehrte Richtung eingenommen. Auf dem literarischen Gebiet ist die Transferrolle besonders intensiv gewesen.

Georg Aescht und Hellmut Seiler gehören zu den Übersetzern, die diese Vermittlerrolle von der rumänischen Sprache und Kultur in die deutsche seit Jahrzehnten einnehmen. Im Gespräch gehen sie auf die Rolle der Minderheiten in solchen Übersetzungsprozessen ein. Sie sprechen über die sprachlichen, kulturellen und politischen Herausforderungen der Vermittlungsarbeit, berichten Heiteres und Trauriges aus ihren Übersetzungswerkstätten und lesen einige ausgewählte Texte vor.

Georg Aescht (geb. 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Klausenburg/Cluj (Rumänien), wo er danach als Lehrer tätig war. Daneben verfasste er literaturkritische Beiträge in deutschsprachigen Publikationen, übersetzte rumänische Autoren und arbeitete an den Gymnasiallehrbüchern für deutsche Literatur mit. 1984 reiste er in die Bundesrepublik aus, wo er u.a. als Redakteur bei der Bonner Stiftung Ostdeutscher Kulturrat arbeitete und die „Kulturpolitische Korrespondenz“ redigierte. Neben seiner feuilletonistisch-publizistischen Tätigkeit hat er Bücher von Ion Agârbiceanu, Gabriela Adameșteanu, Ana Blandiana, Lucian Boia, Filip Florian, Claudiu Komartin, Norman Manea, Gellu Naum, Alexandru Papilian, Ioana Pârvulescu, Andrei Pleșu, Liviu Rebreanu, Mihail Sebastian und Alexandru Vona aus dem Rumänischen bzw. Französischen übersetzt und war als Herausgeber tätig.

Hellmut Seiler (geb. 1953) studierte Germanistik und Anglistik in Hermannstadt/Sibiu (Rumänien) und war danach Lehrer in Neumarkt/Târgu-Mureş. Von 1985 bis 1988 wurde er mit Berufs- und Publikationsverbot belegt, seither lebt in Deutschland, wo er bis zum Renteneintritt als Lehrer arbeitete. Bereits in Rumänien verfasste er Gedichte, auf „die einsamkeit der stühle“ (1982 herausgegeben in Klausenburg) folgten in der Bundesrepublik zahlreiche weitere Gedichtbände. 2021 hat er in seiner Anthologie „Schwebebrücken aus Papier. Rumänische Lyrik der Gegenwart“ 36 rumänische Autorinnen und Autoren vorgestellt und übersetzt, darüber hinaus hat er einige Bände zeitgenössische rumänische experimentelle Prosa sowie Lyrik ins Deutsche übertragen. 2019 initiierte er den „Rolf-Bossert-Gedächtnispreis“ für Lyrik. Seit dem Adam-Müller-Guttenbrunn-Preis 1984 wurden Hellmut Seiler mehrere Preise zugedacht, zuletzt der Siebenbürgisch-Sächsische Kulturpreis 2024.

Dr. Enikő Dácz ist Kulturwissenschaftlerin und Germanistin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Stellvertreterin des Direktors am IKGS – Institut für deutsche Kultur und Geschichte Südosteuropas an der LMU München. Ihre Forschungsschwerpunkte sind unter anderem die deutschsprachigen Literaturen in Zentraleuropa, postimperiale Narrative und interethnische Beziehungen.

Details

Datum:
21. November
Zeit:
19:00 - 22:00
Veranstaltungskategorien:
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Veranstaltungsort

Haus des Deutschen Ostens
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