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„Die Königstraße in Königsberg i. Pr.. Aus der Geschichte einzelner Grundstücke und ihrer Eigentümer vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert“ (2023)
14. November um 19:30 - 22:00
Referent: Wulf D. Wagner (Berlin/Palermo).
In Kooperation mit: Deutsche Burgenvereinigung e.V.
Zwischen Feldern nordöstlich der Altstadt Königsberg lagen zu Beginn des 17. Jahrhunderts nur der herzoglich-kurfürstliche Schirrhof, der Jägerhof und wenige Bauernhöfe. Mehr und mehr wurden seit den 1660er Jahren entlang eines Landweges Grundstücke von Adligen und Bürgern bebaut. So entstand die spätere Königstraße im Viertel Neue Sorge.
Wulf D. Wagner zeichnet anhand der Hausbücher Königsbergs und anderer Archivalien die Entwicklung der Straße und die Geschichte ihrer 101 Grundstücke vom späten 17. bis ins frühe 19. Jahrhundert nach. Die Straße war geprägt von dem Zusammenleben aller Schichten: Die adlige Witwe lebte neben der Bäckersfrau, der Professor neben dem Gastwirt, der Chirurg neben dem Lustgärtner, der königliche Amtsträger neben dem reichen Fuhrmann. Dazwischen besaß die Gräfin Dönhoff einen großen Garten, die Grafen Dohna vererbpachteten Kleingrundstücke, ein Kalnein baute ein Mietshaus, ein Bolschwing wurde zum Bauspekulanten, eine Leinenfabrik machte Pleite. Die Reformierten erhielten ihren Friedhof und der französisch-reformierten Gemeinde ließ Friedrich Wilhelm I. hier ihre Kirche bauen.
So wird im Rundgang durch die Straße die gesellschaftliche Vielfalt Königsbergs erlebbar.
Wulf D. Wagner (geb. 1969) ist freiberuflicher Architekturhistoriker mit Forschungsthemen zum ostpreußischen Adel, den Gütern der Provinz und zur Baugeschichte Königsbergs, so zum Königsberger Schloss.