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Der “volksdeutsche Selbstschutz” in Transnistrien: Verbrechen, Nachkriegsjustiz und Erinnerung
7. Mai um 19:00 - 21:30
Veranstaltungstermin: Dienstag, 7. Mai 2024, 19.00 Uhr
Referent: Dr. Dmytro Myeshkov (Lüneburg)
Durch ein schnelles Vorrücken der deutschen Wehrmacht und der rumänischen Armee im Sommer 1941 gelang es einem bedeutenden Teil der Ukrainedeutschen, in den ersten Kriegswochen sowjetischen Deportationen zu entkommen. Im rumänisch kontrollierten „Gouvernement Transnistrien“ wurden ca. 130.000 von ihnen registriert.
Zu den wichtigsten Maßnahmen der zuständigen SS-Kommandos gehörte das Aufstellen des sogenannten „Volksdeutschen Selbstschutzes“, dem allein in Transnistrien bis auf 10.000 Männer angehörten. Seit Dezember 1941 waren diese Selbstschutzeinheiten an den Massenerschießungen von Juden und anderen Zivilisten im Lager bei Bohdanivka und in der Nähe von deutschen Dörfern aktiv beteiligt.
Im Rahmen seines aktuellen Forschungsprojekts, dessen Ergebnisse während des Vortrages präsentiert und besprochen werden, untersucht Dmytro Myeshkov die von Selbstschutzangehörigen begangenen Verbrechen, ihre Aufarbeitung in der Nachkriegszeit und die Erinnerung daran in der Sowjetunion bzw. in den Nachfolgestaaten und in der Bundesrepublik.